Mein Problem mit dem Darts-Sport
Als ich vor einigen Jahren den Dart-Sport für mich entdeckte und bald intensiv trainierte (mind. eine Stunde am Tag) und langsam besser wurde, ist auch mein Verschleiß an Flights und Schäften deutlich gestiegen.
Günstige Flights, aus Papier oder Nylon, fransen sehr schnell aus und die Schäfte brechen bzw. splittern ab, wenn z.B. ein Robin Hood geworfen wird.
Schon nach kurzer Zeit hat sich bei mir ein regelrechter Berg an beschädigtem Material angesammelt. Dazu kommen noch die vielen Tütchen und Umverpackungen aus Plastik, in denen das Material verkauft wird. Um den Müll zu vermeiden, habe ich nach Alternativen gesucht, und bin auf das L-Style System gestoßen. Hier kostet ein Flight-Schaft-System (für 3 Pfeile) zwar zwischen 11€ und 25 € – je nachdem ob Plastik oder Carbon-Schäfte. Doch bei der deutlich längeren Haltbarkeit rechnet sich die Investition allemal. Die Carbon-Schäfte können oft sogar mehrere Jahre lang gespielt werden.
Während die billigen Flights nur wenige Tage halten und sich dadurch viel Müll und Verpackung ansammelt, leben die L-Style Flights bei intensivem, täglichen Spiel bei mir immerhin durchschnittlich mind. einen Monat. Ich benötige also davon nicht so viele, und die Verpackungen werden reduziert.
Ok – Problem etwas entschärft! Aber…
Da ich aber nun die Dinger selber verkaufe, habe ich doch einen Schreck bekommen, ob der Massen an Plastikmüll und Verpackungsmaterial, die sich da anhäufen.
Was tun, um die Welt mit Darts zu retten?
Nach längerer Recherche bin ich auf das Material Gras-Papier für Verpackungen gestoßen. Das soll vollständig abbaubar oder auch recyclebar sein. Auch bei der Produktion soll deutlich weniger Wasser und Energie verbraucht werden und der Ausstoß von schädlichem CO₂ ist viel geringer.
Also habe ich mir Muster bestellt, um herauszufinden, welches Papier in welcher Stärke geeignet ist. Nach einigen Experimenten hatte ich einen Plan: die Verpackungen sollten individuell für die Produkte gefertigt, und kein Klebstoff verwendet werden. Die Schachteln werden zusammengesteckt. So haben wir unsere eigenen Kartons entworfen.
Ich habe dann Anbieter gefunden, die für uns maßgefertigte Verpackungen aus Gras-Papier fertigen. Auch die Aufkleber für die Produkte werden jetzt aus Gras-Papier hergestellt. Soweit es geht, verwenden wir jetzt Versandkartons aus dem nachhaltigen Material.
Soweit das Problem gelöst! Was aber mit den Plastik- Halterungen für die Flights?
Die L-Style Flights haben zwar eine längere Haltbarkeit, kommen aber grundsätzlich in einer größeren Plastik-Umverpackung. Die soll gewährleisten, dass die Flights beim Transport geschützt sind, und nicht die Form verlieren.
So entsteht auch da sehr viel Plastikmüll.
Ich habe nachgedacht und nach einer Lösung gesucht, wie man die Flights umweltfreundlich verpacken könnte und sie dabei trotzdem stabil lagern und ansprechend präsentieren kann.
Mit meinem 3D Drucker habe ich verschiedensten Formen und Designs aus dem Material PLA* produziert und mit den L-Style Flights getestet, bis ich endlich das optimale Design für die Produktion ausgetüftelt hatte.
*(PLA besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, und ist biologisch abbaubar)
Mit meinen Entwürfen habe ich mich (mutig!) an die Produzenten der L-Style -Produkte in Japan gewendet. Die waren nach einigen Gesprächen und weiteren gemeinsamen Optimierungen bereit, meine Erfindung zu produzieren. Sie stimmten sogar zu, dass wir die Produkte in dem besonderen „VISIONARYPACK“ exklusiv in unserem Shop VISIONARYDARTS verkaufen dürfen.
Wieder ein Schritt weiter! Können wir denn nun mit Darts die Welt retten?
Wir können nur einen winzigen Beitrag leisten. Aber wenn das Bewusstsein Vieler geweckt wird, die sich daran beteiligen, dann kann es vielleicht noch klappen mit der Rettung der Erde! Und unser Dart-Sport kann uns noch lange Freude bereiten.
Übrigens: Mittlerweile werden auch Serviceverpackungen (Faltschachteln, Etiketten, Aufsteller, Prospekte) aus Graspapier hergestellt.
Wer es genau wissen will: WAS IST GRASFASER-PAPIER ?
Die Vorteile gegenüber holzbasiertem Papier
- Massive Energie-Einsparungen
bei der Herstellung von Gras-Papier werden weniger als 150 Kilowattstunden je Tonne Heu benötigt. Der Energieverbrauch je Tonne Zellstoff für holzbasiertes Papier beträgt ca. 2.300 Kilowattstunden. Es wird also etwa 93% der Energie gespart - Fast kein Wasserverbrauch:
Pro Tonne Graspapier sind nur zwei Liter nötig, während die gleiche Menge Papier aus Zellstoff, also Holz, 6.000 Liter Wasser verbraucht. - Sehr wenig CO₂-Emissionen:
Die Emissionen entstehen hauptsächlich durch die Transportwege der Rohstoffe. Bei der Produktion von Grasfaser entsteht rund 75 Prozent weniger klimaschädliches CO₂, als bei konventionellem Papier, da die Transportwege sehr kurz sind. Das Gras stammt von Ausgleichsflächen auf der Schwäbischen Alb, nicht weit von der Papierfabrik.
In Deutschland werden rund 80 Prozent der für die konventionelle Papierherstellung benötigten Holz- und Zellstoffe importiert. Der Zellstoff stammt unter anderem aus Eukalyptus, der in erster Linie in äquatornahen Regionen heimisch ist. Die wichtigsten Importländer für Zellstoff sind Brasilien, Finnland, Schweden, Portugal, Chile, Uruguay und Spanien.
Der für die Papierherstellung in Deutschland genutzte Zellstoff reist somit
bis zu 9000 Kilometer weit, im Durchschnitt 4.000 Kilometer.
Allein für den deutschen Papierbedarf werden jedes Jahr rund vier Millionen Bäume gefällt. Würde man nur 25 Prozent des deutschen Papierbedarfs mit schnell nachwachsenden Einjahrespflanzen wie Gras statt Holz produzieren, blieben jedes Jahr eine Million Bäume erhalten.
- Auf den Weltmarkt hochgerechnet, hätte dies signifikant positive Auswirkungen auf die CO₂-Emissionen und damit einen messbaren Einfluss auf das Weltklima.
- Keine Chemie:
Chemische Stoffe, die bei der Herstellung von Zellstoff aus Holz notwendig sind, braucht es für die Aufbereitung des Grases nicht. - Umwelt-schonend: Gras-Papier kann kompostiert werden, es ist zu 100 % recycelbar